Hotelfahrt Pustertal und Dolomiten 1.-5.10.2025

Eine bunte Gruppe Bergsteigerinnen und Bergsteiger machte sich am 1. Oktober 2025 auf den Weg ins Pustertal.

01.10.2025

Zur Aufmunterung im Bus hatten Werner und Tobias Kaffee und frische Brezen organisiert. Die Wetterprognosen versprachen trockene Verhältnisse, dennoch begleitete latenter Niederschlag den Bus. Der Blick Richtung Brenner ließ auch die optimistischsten Gemüter einsehen, dass die Eingehtour am Peter-Kofler-Klettersteig in Stafflach nicht die beste Option ist.

So kam das kurzfristig beschlossene „Schlechtwetterprogramm“ zum Tragen. Wir wanderten – nun in südlicher Sonne - in verschiedenen Varianten durch die schöne Gilfenklamm bei Sterzing. Am Abend wurden die Novizen in die Rituale einer Hotelfahrt eingeführt:  

  1. Man reiht sich möglichst frühzeitig in die Schlange am Salatbuffet ein - hungrige Bergsteiger sind bei der Verteilung der Essensrationen gnadenlos.  
  2. Tourenleiterin Annette Gröbner stellt nach der Vorspeise die Touren für den nächsten Tag vor – dieser Zeitpunkt ist geschickt gewählt, der erste Hunger gestillt, das Suppenkoma steht noch aus.  
  3. Für die Touren muss man sich von 21:00 Uhr bis 21:30 Uhr in die entsprechenden Gruppen eintragen – die Uhrzeiten sind einzuhalten. 

Für den 2. Tag standen folgende Ziele zur Auswahl: 

  • Gruppe 1 Von Welsberg über den Römerweg nach Toblach 
  • Gruppe 2 Rundtour Drei-Zinnen-Blick und Option Sextener Stein 
  • Gruppe 3 Rundtour Drei-Zinnen-Blick mit Klettersteig Toblinger Knoten 
  • Gruppe 4 Klettersteig Arzalpenturm am Kreuzbergpass

Der Bus setzte auf der Fahrt in die Sextener Dolomiten die einzelnen Gruppen an den verschiedenen Ausstiegen ab. Alle 4 Gruppen konnten trotz niedriger Plustemperaturen bei Sonne und bester Sicht einen erfolgreichen ausgiebigen Bergtag verbuchen. Die Fotografen kamen bei den Motiven wie Sextener Sonnenuhr, 3 Zinnen, Paternkofel, Toblinger Knoten und Dreischusterspitze voll auf ihre Kosten. Die verbrauchten Kalorien wurden dann bei der Plünderung des abendlichen Salat- und Vorspeisenbuffets schnell wieder aufgefüllt. 

Am 3. Tag wurden nachstehende Touren durchgeführt

  • Gruppe 1 Pragser Wildsee – Grünwaldalm – Alte Kaser/Hochalm 
  • Gruppe 2 Überschreitung Herrstein, vom Pragser Wildsee nach Schmieden 
  • Gruppe 3 Pragser Wildsee - Seekofel 
  • Gruppe 4 Olanger Klettersteig mit Kühwiesenkopf und Kaserkopf. 

Der Tag begann wieder mit herrlichem Bergwetter. Der berühmte Pragser Wildsee lag malerisch in der frühen Morgensonne. Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt waren bereits die ersten Hochzeitsfotografen und Selfietouristen am Ufer in Aktion, im Gegensatz zum Sommer aber eine übersichtliche Menge. Gruppe 1 genoss die Seerunde und den Almenweg zur Grünwaldalm und Hochkaser mit Einkehr. Gruppe 2 erlebte einsame aussichtsreiche Pfade vorbei auf den Aposteln zum Weisslahnsattel, einen schönen gesicherten Anstieg auf den Herrstein mit abwechslungsreichem Abstieg nach Schmieden. Gruppe 3 absolvierte eine lange Panoramatour vom Pragser Wildsee über die Seekofelhütte auf den Seekofel und zurück bzw. umrundete ihn, Steinbockbegegnung und gigantisches Gipfelpanorama inklusive. Gruppe 4 erkletterte begeistert den renovierten Olanger Klettersteig samt 2 Gipfeln und kam wohlbehalten wieder am See an. Einziger Wermutstropfen: die Brotzeitdose einer Teilnehmerin war im Klettersteig abgestürzt und konnte nicht mehr geborgen werden. Sie wurde dann kollektiv von der Gruppe ernährt, das im Steilhang verstreute Knäckebrot ließen sich die Dohlen schmecken. 

Der 4. Tag brachte uns folgende Gruppen

  • Gruppe 1 Erdpyramidenrundtour bei Percha 
  • Gruppe 2 Lago d´Antorno und Kriegsstellungen auf dem Monte Piana  
  • Gruppe 3 Überschreitung Strudelkopf 
  • Gruppe 4 Durchs Knappenfusstal auf den Dürrenstein 
  • Gruppe 5 Bilgeri-KS mit Überschreitung Monte Piano und Monte Piana 

Der vierte Tag war vormittags teilweise bewölkt aber trocken, nachmittags sonnig, damit erneut ein guter Bergtag. Gruppe 1 erwanderte bei Percha den Erdpyramidenweg und ließ sich im Pyramidencafe in Oberwielenbach die guten Südtiroler Spezialitäten sowie die berühmten hausgemachten Kuchen schmecken. Danach nutzten sie mit der SüdtirolCard die Gratisfahrt auf den Kronplatz und bewunderten die großartige Rundumsicht. Gruppe 2 war auf kriegshistorischen Wegen vom Lago d´Antorno zum Monte Piana mit seinen umfangreichen Kriegsstellungen aus dem Ersten Weltkrieg unterwegs. Unser Historiker Michael hatte sich gut vorbereitet und gab die geschichtlichen Informationen gerne weiter. Gruppe 3 erstieg über einen alten Alpinisteig den aussichtsreichen Strudelkopf, leistete sich eine Einkehr auf der Dürrensteinhütte mit Cristalloblick und wanderte durch das schöne Knappenfusstal ins Gemärk bei Schluderbach hinunter. Gruppe 4 bestieg durchs Knappenfusstal und die Plätzwiese den Aussichtsgipfel Dürrenstein, ersparte sich einen langen Abstieg und nutzte von der Plätzwiese die öffentlichen Busse zur Heimkehr ins Hotel. Gruppe 5 genoss mit dem Hauptmann-Bilgeri-Klettersteig einen schönen alten Kriegssteig auf den Monte Piano, nutzte die Überschreitungsmöglichkeit zum Monte Piana und stieg auf gleichem Weg wie Gruppe 2 zum Lago d´Antorno ab. 

Und zum Abschluss gab es folgende Ziele auf der Heimfahrt

  • Gruppe 1 Höhenweg Sattelbergalm vom Brenner nach Gries 
  • Gruppe 2 Sattelberg-Rundtour an Brenner 
  • Gruppe 3 Peter-Kofler-Klettersteig an der Stafflacher Wand 

Am Heimfahrtstag standen noch die für den Anreisetag geplanten Touren aus. Gruppe 1 erwanderte den Höhenweg vom Brenner zur Sattelbergalm mit Einkehr und weiter nach Gries. Gruppe 2 bestieg den Sattelberg (2115 m) und traf dabei auf erste winterliche Impressionen. Die Gruppe 3 meisterte den abwechslungsreichen Peter-Kofler-Klettersteig (C) durch die Stafflacher Wand mit Steilstufen, Querungen und Seilbrücken. Am Ausstiegsplatz mit Gipfelkreuz gibt es zur Überraschung aller eine Getränkekiste mit Gösser Naturradler für Durstige! 

Fazit: Es waren fünf wunderbare Tage im Pustertal und den Dolomiten mit schönem kalten Bergwetter. Unser Hotel Burgfrieden in Gais überzeugte durch Freundlichkeit, super Essen und familiäre Atmosphäre. Ich bedanke mich herzlich bei meinem unverzichtbaren Co-Organisator Tobias, meinen hochmotivierten Tourenleiterkolleginnen (Tanja, Angelika), und -kollegen (Werner, Franz, Andreas, Jürgen), unseren begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmern und unserem geduldigen Busfahrer Robert. 

(Bericht Annette Gröbner, Einleitung Anreisetag von Sonja Schön) 

Den eigenen persönlichen Eindruck von Sonja Schön dürft Ihr hier nachlesen.