Die Unterwegsgruppe rastet am Vorderen Mühlberger Älpele auf dem Rundweg über dem Bannwaldsee. | © DAV Augsburg Unterwegsgruppe

Rundwanderung oberhalb des Bannwaldsees im April 2023

Unterer Parkplatz Drehhütte-Vorderes Mühlberger Älpele-Rohrkopf

22.04.2023

Oberhalb des Bannwaldsees am 22.04.2023

Neues Spiel, neues Glück – so sagt man. Und diese Redewendung trifft auch auf unsere Touren zu. Beim letzten Mal mussten wir wegen des schlechten Wetterberichts für Sonntag die geplante Tour auf Samstag vorverschieben und jetzt aus dem gleichen Grund schon wieder.  Und nicht nur dies – dank eines Schlechtwettereinbruchs mit einem halben Meter Neuschnee vor einer Woche hieß es auch das Tourenziel neu zu planen. Aber Didi fällt immer etwas ein! Er hat eine Route in tiefer liegenden Bereichen in den Ammergauer Alpen ausgetüftelt.

 

So trafen wir uns um 9.30 Uhr am Unteren Drehhütten-Parkplatz (800 m); wegen der Vorverlegung waren wir jetzt nur acht Teilnehmende. Aber in einer kleineren Gruppe zu gehen, war auch einmal schön.

Zuerst wanderten wir auf der Versorgungsstraße der Drehhütte bergan und gewannen zügig an Höhe. Während in Augsburg der Frühling endlich zögernd Einzug hielt, war davon hier im Bergwald noch kaum etwas zu spüren. Im Vergleich zur letzten Tour vor einem Monat hatte sich vegetationsmäßig nicht viel getan, der Winter will einfach nicht weichen. Vor dem Joch unterhalb des Zwirnkopfes bogen wir nach Süden ab. Jetzt – auf 1200 Metern – befanden wir uns bereits wieder im Schnee und kamen auf der getretenen Spur gut voran. Am idyllischen Vorderen Mühlberger Älpele (1400 m), am Rande einer sonnigen Lichtung, belegten wir schnell die Hüttenbank: Zeit für Pause Nummer eins!

Jürgen konnte den Blick nicht vom Schönleitenschrofen vor uns wenden und wollte am liebsten noch hinaufgehen. Aber wegen des weichen Schnees zur Mittagszeit hätte eine Besteigung zu lange gedauert. Statt eines Abstechers auf den Schönleitenschrofen machten wir also lieber eine Schneeballschlacht (Sophie, Jürgen, Gabi), bauten den letzten Schneemann des Winters (Gotlind) und schafften es, uns dicht an dicht auf einem Felsblock mit Almkreuz nebeneinander zu postieren.

Nun ging es weiter auf einem schmalem Weg zum Pechkopf und dann steil im Remsgraben herunter. Durch den  jetzt abschmelzenden Schnee wurde dies eine ziemliche Rutschpartie. Aber wir kamen heil hinunter, ließen die gut besuchte Drehhütte rechts liegen und erreichten an- und absteigend die Rohrkopfhütte und gleich daneben den Rohrkopf (1361 m). Hier öffnete sich ein schöner Blick auf Forggen- und Bannwaldsee und links auf den Tegelberg. Mehrere Gleitschirmflieger zogen über uns ihre weiten Bahnen … Die Rohrkopfhütte war geschlossen, die Terrasse aber zugänglich und auch ein Getränkeautomat stand dort parat. Höchste Zeit für Pause Nummer zwei!

Danach begann der Talabstieg, mit Sicht auf das Märchenschloss Neuschwanstein fast gegenüber. An einem kleinen Sattel gingen Sophie, Andrea und Jürgen noch auf die Hornburg (1172 m) hinauf – nach ihren Worten soll das mit der schönste Abschnitt des heutigen Wandertages gewesen sein. Eine Tafel informiert dort über die ehemaligen Wetzsteinbrüche: In den Wetzsteinen liegen Planktonteilchen des früheren Jurameeres jetzt als Quarzkörner vor, wodurch sich die gebrochenen Wetzsteine zur Schärfung von Messern eigneten und sich in Schwangau wie auch andernorts in Bayern (z. B. Unterammergau) ein eigener kleiner Industriezweig entwickelte.

Um 16 Uhr waren wir wieder am Parkplatz zurück und machten im Café an der Buchenbergbahn noch einmal Stopp. Eisschokolade, Kaffeespezialitäten und Kuchen zusammen mit schönen Gesprächen ließen keine Wünsche offen. Zurück in Augsburg, begann es bald zu regnen, der Wetterbericht hatte genau gestimmt. Ins Tourenbuch konnten wir trotz dieser verhältnismäßig kurzen Runde immerhin eintragen: 12 Kilometer Wanderstrecke und 800 Höhenmeter.

 

Text: Gotlind

Bilder: Gotlind und uwg

Bearbeitung: Brigitta