UWG auf dem Osterfeuerkopf 19.03.2023. | © DAV Augsburg Unterwegsgruppe

Wanderung zum Osterfeuerkopf im März 2023

19.03.2023

Wanderung zum Osterfeuerkopf am 19.03.2023

14 lange Bergjahre leiteten Christiane und Gerd die Geschicke der Unterwegsgruppe und dies mit großem Engagement und Erfolg. Im Herbst 2022 verkündeten die beiden schließlich, dass sie ihre Leitungsfunktionen in neue Hände übergeben wollten. Ein verständlicher Wunsch – auch wenn wir alle erst einmal leicht schockiert waren. Aber dann formierte sich nach einiger Zeit ein neues Team mit Simon und Özlem (Leitung), Dieter (Tourenplanung), Brigitta (Internet) und Gotlind (Schrift), wobei die Funktionen nicht pro Person in Stein gemeißelt sind.

Nach einem lustigen Abschiedsfest für Nani und Gerd in den Sektionsräumen, bei dem die beiden neben einer riesigen Torte und individuellen Geschenken auch die Ehrenmitgliedschaft der UWG verliehen bekamen, ging es nun mit dem neuen Team los.

Wegen des für Sonntag angekündigten Regens wurde die geplante Tour auf den Samstag vorverschoben, was sich als eine gute Entscheidung herausstellte, denn wir hatten von Beginn bis Ende fast durchgehend Sonne. Eine Wohltat nach den langen Wintermonaten!

 

So trafen wir uns gegen 9 Uhr am Wanderparkplatz (722 m) oberhalb von Eschenlohe, zahlten unsere Parktickets (5 Euro) und machten uns in einer großen Gruppe von 19 Personen auf den Weg. Ziel war der Osterfeuerkopf, ein eher unbekannter und mit 1278 Metern recht niedriger Gipfel im Estergebirge. In einigen großen, später engen Serpentinen führte der Weg zügig den Südhang des Osterfeuerkopfes empor; an Querungen in Waldlichtungen öffnete sich ein sehr schöner Blick auf die schneeglänzende Zugspitze und etwas näher auf die Hohe Kiste und den Simetsberg links davon.

Märzenbecher, Leberblümchen und Seidelbast bildeten Farbpunkte im braunen niedergedrückten Gras. An einem Bergrücken mit einem Hüttchen vorbei, erreichten wir nach 1.45 Std. und einem letzten steileren Stück den schmalen Gipfel des Osterfeuerköpfls mit seinem Gipfelkreuz. Er bot gerade mal genug Platz für die gesamte Gruppe, und wir genossen ausgiebig die Aussicht ins Wettersteingebirge, zum Karwendel, hinab zum Loisachtal und zum Murnauer Moos. Diana hatte zur Feier der ersten Tour unter neuer Leitung einen Kuchen gebacken und mit hochgeschleppt. Lecker!

Einige von uns wollten noch einen Gipfel mehr in ihr Tourenbuch eintragen und gingen auf schmalem Pfad in wenigen Minuten zu der genau einen Meter höheren Osterfeuerspitze hinüber – um ehrlich zu sein, war dieser Gipfel gar nicht recht als solcher zu erkennen. Wir machten uns dann zusammen an den Abstieg, ungefähr auf halber Strecke verlockte ein bizarr gewachsener Baum ein paar UWGler zu einer Kletterpartie. Unter viel Juchhu und Juchhe schwangen sie sich auf den horizontal gewachsenen Baumstamm in zweieinhalb Meter Höhe.

Während wir vor dem Baum lachten und posierten, kam es gleichzeitig hinter dem Baum zu einem Unfall: Stefan stieß mit der Stirn an einen vorspringenden Ast dieses Baumes und zog sich eine derartige Platzwunde zu, dass das Blut nur so herausspritzte! Im Nu wurden die Notfallpackerl aus den Rucksäcken gezogen, sodass er in wenigen Minuten versorgt werden konnte; Gabi legte ihm als Ärztin noch einen Verband an, und nach wenigen Minuten war er bereit zum Weitergehen. Aber es war dies wieder ein Beispiel, wie es sekundenschnell zu einem Unfall kommen kann und wie wichtig es ist, immer ein Erste-Hilfe-Set mitzunehmen.

Zurück am Parkplatz, stellte uns Dieter nun die Fortsetzung der Tour vor, denn das Bisherige war zu kurz für einen Bergtag und das Wetter gar so schön … So brachen wir erneut auf, diesmal zu einer Zehn-Kilometer-Wanderung in Talbodennähe. Talbodennähe? Das könnte langweilig sein, war es aber ganz und gar nicht. Zuerst hieß es, die Eschenlaine zu überqueren. Es gab keine Brücke, also mussten wir zügig über die wasserbedeckten Steine springen; einige zogen auch ihre Schuhe aus und genossen eine Kneippkur beim Waten durch das Wasser.

Jenseits ging es ein paar Meter unwegsam eine Böschung hoch und dann wieder auf gutem Weg steil über der Asamschlucht weiter. Nächster Haltepunkt war die Schlucht der Urlaine. Hier verlockte ein herabhängendes Seil zum Erklimmen der ersten Steilstufe: wieder ein kleines Abenteuer!

Nun folgten ein Abstecher zu den Sieben Quellen – dieses sind Karstquellen und als Geotop ausgewiesen – und ein gemütlicher Weg in den Ort Eschenlohe hinein. Jenseits der Bahngleise erhebt sich der Kalvarienberg. Dieser weist mit einem 150 Meter langen Tunnel eine Besonderheit auf: In ihm wurden im Zweiten Weltkrieg Flugzeugteile gefertigt und er diente auch als Bunker für die Bevölkerung. Außerdem befindet man sich hier in kulturhistorisch interessantem Gebiet; schon die Römer hatten hier gesiedelt. Wir durchquerten den Tunnel, erreichten an dessen Ende den Kreuzweg mit schön gestalteten Bildtafeln und kamen zum Kalvarienberg und Burgstall mit der Kirche St. Nikolaus hinauf.

Hier hatten wir noch einmal einen schönen Blick zum Osterfeuerkopf. Gegen 18.15 waren wir zurück an den Autos, glücklich über einen wirklich sehr erlebnisreichen Tag zusammen in den Bergen.

Text: Gotlind

Bilder: Gotlind und uwg

Bearbeitung: Brigitta