Gruppe B:
Die Anfahrt zu den Ausgangspunkten unserer Tour war von kräftigem Regen begleitet – nicht ganz so, „wie wir es mögen“. Doch die Wetter-Apps versprachen Besserung am Alpenrand. Und tatsächlich: Bei Füssen ließ der Regen nach, die Berge zeigten zumindest ihre unteren Hänge.
Sieben Teilnehmer*innen der Gruppe B (Gabi, Heiner, Heini, Heinz, Uli, Uta und Wanderleiter Ernst) stiegen am Bahnhof Pfronten aus dem Storz-Bus, verpackten sich wasserdicht – es nieselte wieder – und zogen entlang der Bahnlinie Richtung Reutte los. Nach wenigen Metern überquerten wir Gleise und Vils und tauchten auf einem schmalen Pfad in den Wald unterhalb der Ruine Falkenstein ein.
Der Regen forderte unsere volle Aufmerksamkeit: glitschige Steine, rutschige Wurzeln – und viele schwarze Alpensalamander, die sich auf dem nassen Weg sichtlich wohlfühlten. Mit dem Blick meist nach unten verpasst wir prompt den Abzweig zur Mariengrotte. Der Irrtum war schnell bemerkt und der Rückweg gleich ein kleiner Vorgeschmack auf den späteren, steilen Abstieg am Salober.
Die Mariengrotte bot mit ihren haushohen, überhängenden Felsen den ersten trockenen Rastplatz – Zeit für eine kurze Besinnung. Vom Vilstal sahen wir jedoch nur Regenschleier. Auch beim Schlosshotel unterhalb der Ruine Falkenstein: alles nass, der Kiosk geschlossen, keine Aussicht – wir verzichteten auf den Besuch der Ruine.
Hinab ging es zum Luimensattel zwischen Falkenstein und Einerkopf. Trotz anhaltenden Nieselregens entschied sich die Gruppe einstimmig für die Fortsetzung der Tour über den Salober. Ein kurzes Wolkenfenster erlaubte sogar einen Blick ins Allgäuer Voralpenland.
Über glatte Holzstämme, hohe Stufen und sanft ansteigende Passagen erreichten wir gegen Mittag den Salober (1.291 m), den höchsten Gipfel im Höhenrücken zwischen Füssen und Pfronten. Die sonst eindrucksvolle Aussicht ins Vilstal und zu den Tannheimer Bergen blieb uns weitgehend verborgen – immerhin zeigten sich kurz der Vilser Kegel, Brentenjoch und Breitenberg. Der Regen hatte nun endlich aufgehört.
Vom steilen Osthang des Salober ging es hinab, vorbei an historischen Grenzsteinen, und gleich wieder bergauf zum Aussichtspunkt Weißenseeblick. Überraschend klarte es kurz auf – und belohnte uns mit wunderbaren Blicken auf Weißensee, Hopfensee und Forggensee.
Über eine blühende Wiese – auf Empfehlung von Heini – wanderten wir zur Salober-Alm. Trotz anderslautender Homepage und erfolgloser Anrufe war sie geöffnet! Kuchen, Suppe und erfrischende Getränke erfreuten uns, und sogar die Sonne zeigte sich kurz.
Der Abstieg zum Alatsee erfolgte zunächst über einen steilen Fahrweg, später auf einem kurzen Bergpfad. Da noch Zeit bis zur Busabfahrt blieb, umrundeten wir das romantisch gelegene, heute stille Gewässer. Der Fußweg zum Weißensee erwies sich als abenteuerlich: schmal, regenfeucht und mit ständigem Auf und Ab, etwa 50 m oberhalb des Sees. Schließlich stiegen wir zum Ufer ab, genossen noch einmal die Aussicht Richtung Füssen und Ammergauer Alpen und erreichten rechtzeitig unseren Treffpunkt, wo uns der Bus wenig später aufnahm.
Teilnehmer*innen und Wanderleiter waren zufrieden: Trotz des Regenstarts wurde es eine gelungene Tour mit einigen schönen Momenten. Wir hatten das Beste aus dem Tag gemacht.
Ernst Kundinger