Weiter ging es zu den „Drei Friedenszeichen“, einer Gruppe alter Bäume als Mahnung an den deutsch-französischen Krieg 1870 und einem letzten Blick auf die Burg.
Über weite Felder und frühlingsfrischen Wald auf der Hochfläche der Alb kamen wir ins romantische Wiesental des Reisbachs. Bei der abgelegenen Oberen Reismühle sahen wir in der Talmulde die schon etwas näheren Türme von Donauwörth. Von dort ging es wieder hoch und nach Süden in den Wald zu unserem Rastplatz Eichbühl mit Bänken und Tischen unter freiem Himmel und einem Unterstand. Den suchten einige von uns auf, als es während unserer Mittagspause zu tröpfeln anfing. Sollte die Wettervorhersage doch stimmen und der zweite Teil der Wanderung im Regen sattfinden? So überraschend, wie der kurze Schauer gekommen war, so schnell ging er auch wieder vorbei. Bis zur Rückfahrt gab es nur noch heiteren Himmel und wärmende Sonnenstrahlen! Das Laub der jungen Buchenblätter leuchtete in der Sonne. Durch ein kleines Tal und aussichtsreich um einen Hügel herum erkannten wir in der Ferne unseren Startpunkt, das Harburger Zementwerk. Absteigend gelangten wir ins Wörnitztal zum Bahnhof Wörnitzstein. An einer heruntergelassenen Bahnschranke wartend trauten wir unseren Augen nicht als aus Richtung Harburg eine blitzblanke E-Lok älterer Bauart mit einer dampfenden grünen S 3/6, dem Stolz der ehemaligen Königlich Bayerischen Staatsbahn im Schlepp vorbeirauschte. Die elegante Dampflok hatte wohl vom Museum in Nördlingen aus eine Reise angetreten.
Von der anderen Wörnitzseite schaute die Kalvarienkapelle auf einem Felsklotz herab. Über die steinerne Brücke erreichten wir das östliche Wörnitz-Ufer und nach kurzem steilem Aufstieg die Kalvarienbergkapelle auf einer allochthonen Kalkscholle. Das bedeutet, der Fels stammt von einem anderen Ort: Er flog durch das „Ries-Ereignis“ hierher, als vor 15 Millionen Jahren ein Meteorit mit ca. 1 bis 1,5 Kilometern Durchmesser an der Stelle des heutigen Ries-Kraters einschlug.
Ein Abt des Klosters Kaisheim ließ die kleine Kapelle im 18. Jhd. im Stil des Spätbarocks erbauen und mit einem hübschen kleinen Deckenfresko des Augsburger Rokokomalers Göz ausschmücken. Der Blick vom Fels ins malerische Wörnitztal bezauberte alle.