Blick zurück zur Kapelle Zur Schmerzhaften Muttergottes | © DAV Augsburg Senioren

Von Mertingen nach Nordendorf

27.11.2024

Am Mittwoch, den 27. November, traf sich eine Gruppe von 16 Wanderern unter der Leitung von Ernst Kundinger am Augsburger Hauptbahnhof. Die geplante Tour entlang der Schmutter stieß auf großes Interesse, sodass die Teilnehmerzahl dieses Mal höher war als das üblich festgelegte Maximum von zwölf Personen. Aufgrund der leicht begehbaren Strecke mit nur wenigen Höhenmetern war dies jedoch kein Problem.

Ursprünglich sollte die Fahrt nach Mertingen mit dem Regionalzug um 8:28 Uhr erfolgen. Wegen Bauarbeiten auf der Strecke und teilweisem Schienenersatzverkehr entschieden wir uns jedoch für den Regionalexpress um 9:32 Uhr.

Vom Bahnhof in Mertingen aus führte unser Weg über bequeme Landwirtschaftswege in Richtung Burghöfe, wo einst das Römerkastell Submuntorium lag. Anfangs war das Wetter noch etwas nebelig, doch im Laufe des Vormittags klarte es auf. Bei föhnigem Sonnenschein genossen wir das Schmuttertal, den Blick auf seine bewaldeten Hänge, die kleinen Ortschaften und die Aussicht bis ins Donautal und zur Schwäbische Alb.

Weiter ging es über Druisheim zu den Resten der Via Claudia Augusta, einer der wichtigsten römischen Verbindungsstraßen zwischen Norditalien und dem süddeutschen Raum. Danach kehrten wir nach Druisheim zur katholischen Kapelle „Zur Schmerzhaften Muttergottes“ zurück, wo uns eine fachkundige Führerin erwartete. Sie berichtete, dass die Kapelle etwa 1749 erbaut wurde und das eindrucksvolle Deckenfresko von Matthäus Günther stammt, einem der bedeutendsten Augsburger Künstler des Barock. Der kunstvolle Stuck wurde von Franz Xaver Feichtmeier geschaffen, einem ebenfalls herausragenden Vertreter der Wessobrunner Schule.

Im Sommer dieses Jahres war Druisheim von Hochwasser betroffen, wodurch auch die Kapelle Schaden nahm. Dank schneller Maßnahmen sind diese jedoch kaum noch sichtbar. Von unserer Führerin erfuhren wir zudem, dass Matthäus Günther auch das Deckengemälde in der barocken Pfarrkirche St. Vitus in Druisheim gestaltet hat. Diese Kirche besuchten wir im Anschluss und waren positiv überrascht von ihrer prachtvollen Innenausstattung.

Nach einer kurzen Rast wanderten wir entlang der Schmutter nach Allmannshofen. Dort kehrten wir im Café „Wohlgefühl“ ein, dessen Wirtin extra für uns geöffnet hatte. Gestärkt und gut gelaunt setzten wir die Tour bei herrlichem Spätherbstwetter durch den Auwald fort, vorbei an der Klostermühle, und stiegen hinauf zur ehemaligen Benediktinerabtei Holzen. Dort besichtigten wir die prächtige Barockkirche, die uns mit ihrer kunstvollen Gestaltung beeindruckte.

Zum Abschluss schlugen wir zügig den Rückweg nach Nordendorf ein, um von dort mit dem Regionalexpress nach Augsburg zurückzufahren. Trotz leichter Verspätung kamen wir voller neuer Eindrücke und in bester Stimmung wieder in Augsburg an.

 

11. Dezember 2024                                                               Evelyn Köhnke