Gruppe A: Löwenpfad Steigentour
Zunächst spazierten wir durch die Stadt zum Stadtpark mit seinen blühenden Wiesen und konnten schon das weithin sichtbare Ostlandkreuz ausmachen – Ziel unserer ersten Etappe. Nach der Stadtgrenze führte ein steiler, recht schmaler Pfad durch das Gehölz ca. 200 Höhenmeter hinauf, bis wir auf der Schildwacht am Fuße des über 20 Meter hohen Kreuzes ankamen. Von dort genossen wir den Ausblick zum Hohenstaufen und über einen Teil von Geislingen. Ich glaube, auch dem Letzten ist es beim Anstieg warm geworden. Manche haben das Kreuz wohl zunächst für ein Gipfelkreuz gehalten, doch dank der Informationen von Ernst wussten beim Abmarsch alle, dass es als Vertriebenendenkmal errichtet wurde.
Gut gelaunt konnten wir nun entspannt, ohne viele weitere Höhenmeter, am Albtrauf entlang weiter das Tal hinaufwandern. Immer wieder öffneten sich schöne Blicke ins Tal und auf die Stadt – die Bäume trugen jahreszeitlich bedingt noch kein Laub. Eine Mischung aus Fachwerkbauten, Industriegebäuden und dem Mausoleum am Friedhof zeugte vom früheren Wohlstand der Stadt, auch wenn inzwischen manche Betriebe nicht mehr so florieren.
Ein besonderer Höhepunkt war der Blick vom Geiselstein ins Tal auf die Geislinger Steige – ein Jahrhundertbauwerk der Eisenbahn. Wenige Minuten später konnten wir ausgiebig die imposante Felswand des Geiselsteins betrachten. Danach blieben wir eine Weile auf gleicher Höhe, ehe ein etwas rutschiger Pfad hinunter ins Rohrachtal führte. Am Rohrachweiher hielten wir inne, beobachteten die Wasservögel und rätselten über deren Art – soweit ich mitbekam, erkannte niemand die genaue Spezies.
Am Talboden liefen wir ein Stück entlang der Rohrach bis zur Straubmühle, wo wir bereits zum Mittagessen erwartet wurden. Den Gesichtern nach zu urteilen, waren alle zufrieden – und so konnten die mehr oder weniger müden Beine wieder zu Kräften kommen.
Das war auch nötig, denn unsere Route führte auf der anderen Seite des Rohrachtals wieder hinauf Richtung Geislingen. Auf dem Weg durch die Wälder entdeckten wir Stinkenden Nieswurz, Hohlen Lerchensporn, Buschwindröschen, Schlüsselblumen und weitere Frühblüher, die teilweise blühende Teppiche bildeten.
Unser nächstes Etappenziel war der 36 Meter hohe Ödenturm, zu dem uns Ernst wieder eine kleine Einführung gab. Um 1400 erbaut, blieb er trotz der Schleifung der zugehörigen Burg Helfenstein erhalten.
Die Burgruine Helfenstein bildete dann unser letztes Etappenziel, das wir nach der Umgehung einer kleinen Schlucht zwischen Turm und Burg erreichten. Dort hatte jeder genügend Zeit, vom Burgturm aus ein letztes Mal den Ausblick zu genießen, den Zügen beim „Hochschleichen“ über die Steige zuzusehen und noch etwas Kraft zu tanken.
Ein schöner Weg führte zurück in den Ort, bis zur gotischen Stadtkirche von Geislingen. Manche waren sicherlich nicht unglücklich darüber, dass die evangelische Kirche geschlossen war – so blieb Zeit, sich in einem Café mit wunderschön gemütlichen Sesseln zu entspannen.
Ein kleiner abschließender Spaziergang vorbei an Fachwerkhäusern und Geschäften führte uns vom Café zurück zum Bus am Bahnhof – und dort wartete er schon: unser Robert.
Trotz der langen Tour hatten viele noch genug Energie, sich im Bus über alles Mögliche auszutauschen und die Heimfahrt zu genießen. Mancher zog aber sicher ein kleines Nickerchen vor.