Gruppe B1: Ellingen - Steinerne Rinne - Rohrbach - Naturfreundehaus - Weißenburg
Der Storz-Bus setzte uns hinter der barocken Heiligenbrücke ab, die seit gut 250 Jahren in Ellingen die Schwäbische Rezat überspannt. Durch den Schlosspark mit seinem alten Baumbestand und den blühenden Blausternwiesen erreichten wir die imposante Barockfassade der ehemaligen Residenz des Deutschen Ordens. Bei schönstem Sonnenschein und frischem, kaltem Gegenwind folgten wir dem Limesweg ostwärts und gelangten über einen Wiesenweg zum Standort des Römerkastells Sablonetum. Nach einer kurzen Rast und der Besichtigung der eindrucksvoll restaurierten Mauerreste wanderten wir weiter durch offene Fluren mit schönem Blick auf den steilen Abbruch der Frankenalb.
Dann ging es hinab in den kleinen Ort Höttingen, der sich durch einige geschmackvoll renovierte Bauernhöfe auszeichnete. Auf abwechslungsreichen Wegen entlang von Wiesen und Laubwäldern näherten wir uns schließlich dem Albtrauf bei Rohrbach. Ein Stück weit wandelten wir sogar auf dem ehemaligen Verlauf des Limes, bevor wir schließlich den Rastplatz an der Steinernen Rinne erreichten – ein beeindruckendes Naturdenkmal aus moosbedecktem Kalktuff, das sich wie eine grüne Schlange durch den lichten Buchenwald windet. Eine kalkgesättigte Quelle hat dieses kleine Wunderwerk im Laufe der Jahrhunderte durch stetige Kalkabscheidung geformt und immer weiter aufgebaut.
Anschließend ging es hinauf zum Albtrauf. Eine Quelle, die in der Rotschlucht entspringt, bildet im weiteren Verlauf bemooste Sinterterrassen – das zweite Naturphänomen bei Rohrbach. Schließlich erreichten wir die Albhochfläche und folgten ihrem Rand entlang dem Frankenweg in westlicher Richtung. Links von uns drehten sich die Windräder auf dem Höhenberg und dem Mantelberg, rechts öffnete sich gelegentlich der Blick auf die nördlich vorgelagerte Landschaft der Fränkischen Seenplatte. Nach einigen Kilometern durch die frühlingshafte Flur mit frischem Grün und blühenden Schlehensträuchern hatten wir nur noch eines im Sinn: die wohlverdiente Einkehr im Rohrberghaus, das wir nach einem kurzen Abstieg von der Hochfläche erreichten.
Die C-Gruppe saß bereits im Gastraum und löschte den ersten Durst. Kurz nach uns traf auch die Gruppe B2 ein – ein gutes Timing! Die kurze Irritation, dass unsere Gruppe fast doppelt so groß war wie angekündigt – ursprünglich sollte sich die C-Gruppe in Weißenburg umsehen –, meisterten die Wirtsleute des Naturfreundehauses mit Bravour. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für den freundlichen Service und das schmackhafte fränkische Essen!
Nach ausgiebiger Pause brachen wir kurz nach 16 Uhr auf. Schließlich wollten wir noch den Bismarckturm bei Weißenburg besuchen – eine Miniaturausgabe unseres heimatlichen Denkmals. Einige von uns erklommen die zehn Meter hohe Plattform und genossen den Blick auf die Stadt, die Wülzburg und die Landschaft des Albtraufs. Der am vereinbarten Treffpunkt bereitstehende Bus drängte uns schließlich zum Aufbruch. Nach einem kurzen, steilen Abstieg flachte der Weg ab, führte durch eine Kleingartenanlage und über die Brücke der Niederhofer Straße, die die B2 überquert. Dort bestiegen wir den Bus, der uns nach etwa eineinhalbstündiger Fahrt sicher und zufrieden mit einem schönen Wandertag im Frankenland zurück nach Augsburg brachte.
Ernst Kundinger - 9.04.2025